Warum kann Hündin Maja nicht mehr allein zu Hause bleiben?
Liebe interessierte Mitleser, ich möchte euch heute an einer aufschlussreichen Tieraufstellung mit der 6 jährigen Hündin Maja und ihrer anschließenden Entwicklung teilhaben lassen. Wir haben uns für eine Tieraufstellung anstatt einer Tierkommunikation entschieden weil es hier um ein bestimmtes Kernproblem geht. Dieses lässt sich sehr gut und ausführlich in einer Tieraufstellung analysieren, da ich immer mit einem menschlichen Stellvertreter zusammen arbeite, der ganz neutral die Rolle des Tieres einnimmt.
Die Namen wurden verändert und alle Beteiligten sind mit einer Veröffentlichung einverstanden.
Zur Vorgeschichte: Hündin Maja lebt seit ihrer frühen Jugend bei Frauchen Nina und Herrchen Olaf. Vor 2 Jahren wurde Tochter Clara geboren und Nina ist aufgrund dessen in Elternzeit und immer zu Hause.
Vor der Elternzeit konnte Maja jahrelang problemlos allein bleiben. Sie wartete immer brav auf die Rückkehr von Herrchen oder Frauchen. Seit einigen Wochen ist das nicht mehr möglich, sie jault und bellt schon nach kurzer Zeit wenn sie alleine bleiben soll. Wirkt außerdem angespannt und gestresst und verfolgt ihr Frauchen auf Schritt und Tritt.
In 3 Monaten wird Frauchen wieder arbeiten gehen und deshalb möchte sie Aufschluss über Maja´s Verhalten bekommen. Warum bleibt Maja nicht mehr alleine, wird unruhig und gestresst sobald ihre Menschen das Haus verlassen? Was braucht es, damit wieder Frieden einkehrt?
Los geht’s ..
Maja ist richtig gut gestellt und begrüßt mich freundlich. „Endlich beschäftigt sich jemand mit mir, das ist total toll! Alleine bleiben ist überhaupt nicht gut, das ist wie verlassen werden.“
„Früher hatten Herrchen und Frauchen mehr Zeit für mich. Da war allein sein normal und gehörte dazu. Sie waren außerhalb ihrer Arbeit für mich da. Es war anders.“
Maja möchte gern im Mittelpunkt stehen, so wie es früher einmal war. Das Baby muss auf die andere Seite. Bin eifersüchtig. Ich wurde auf das Baby vorbereitet und wir haben uns alle darauf gefreut. Aber Vorstellung und Wirklichkeit sind ganz anders.“
„Ich dränge mich dazwischen und das Baby wird mobiler. Wie muss ich reagieren? Kommt mir nahe. Soll ich mich wehren? Wie soll ich mich verhalten? Ich schäme mich für meine Eifersucht. Frauchen drängt sich zwischen mich und dem Baby. Kann nichts aufbauen. Frauchen soll „hundisch“ sprechen und schirmt Clara ab anstatt mir zu erklären was ich zu tun habe.“
„Wenn Frauchen mit Clara geht, bin ich ganz alleine. Das habe ich nicht verdient. Ungerecht.. sonst war ich doch immer die Beste. Ich bin über.. Herrchen ist raus weil er viel unterwegs ist. Tochter geht vor Hund, das ist ganz klar und bedarf keiner Diskussion.“
„Sie trauen mir nicht viel zu und das tut weh. Habe mich auch auf Clara gefreut. Als sie ganz klein war konnten alle besser damit umgehen. Das belastet mich auch. Frauchen geht oft weg. Was mache ich denn nur wenn sie nicht wiederkommt?! Das Baby nimmt sie immer mit und mich nicht mehr so oft!“
„Bin hilflos. Frauchen und Herrchen waren doch Alles für mich! Ich verstehe, dass das Baby wichtig ist. Habe auch eine Daseinsberechtigung. Das tut weh!“
„Jetzt wo ich auf die Symbole schaue, habe ich mich doch sehr in alles hineingesteigert. Es ist ein Trost, dass ich wichtig bin. Hatte den Eindruck, dass ich machen kann was ich will. Habe gekämpft mit Jaulen und Kläffen. Was soll ich noch machen?! Ich kann schließlich nicht auf den Teppich kacken, das macht man nicht!“
„Wie soll ich reagieren, was soll ich machen? Was darf ich noch machen? Will Aufmerksamkeit von Frauchen. Ich weiß nicht mehr was ich machen soll. Sonst sieht sie mich ja überhaupt nicht mehr. Vorher war es nicht so.“
„Angst... was ist wenn... ???“
„Das Schlimmste ist das ausgegrenzt sein. Fühle mich nicht zugehörig und das Baby reicht ihr. Ist nicht böse gemeint. Sie ist genervt und ich bekomme es ab. Es trifft mich sehr! Früher hätte ich darüber gelacht. Ich kann es nicht einschätzen.“
Ich teile Maja nun mit, dass ihr Frauchen bald wieder arbeiten gehen muss. Sie macht sich Sorgen was dann aus ihr wird. Ich versichere der Hündin, dass ihr Frauchen immer wieder nach Hause kommt. Maja wird sehr nachdenklich und teilt mit, dass etwas an der Situation zum Guten verändert werden muss.
„Es soll wieder OK sein und ich kann damit leben.“
Deshalb legt Maja das Baby zwischen seine Eltern und wirkt etwas traurig. Sie wünscht sich wieder eine Verbindung zu Herrchen und Frauchen. Platziert deshalb ein Symbol (Muschel) zwischen Alle welches für die Familie, Zugehörigkeit, Vertrauen, Verlässlichkeit und Aufmerksamkeit steht.
„Das Problem gerät ins Abseits, es fließt wieder. Ängste, die berechtigt waren, aber unnötig. Knoten in Hals und Bauch lösen sich denn es ist gut so wie es ist. Dann können sich Herrchen und Frauchen wieder auf mich verlassen. Hatte Angst, dass sie mich vergessen. Das sie mich als Teil der Gemeinschaft sehen. Herrchen soll kuscheln auch wenn die Kleine daneben sitzt. „
„Hoffentlich ist keiner böse auf mich. Bin ja nur der Hund und habe mich reingesteigert. Es ist nicht so wie ich dachte, zum Glück! Bin beruhigt. Es hat mich erschreckt wie ich die Symbole anfangs gelegt habe. Ich habe mich doch auch aufs Baby gefreut!“
„Frauchen soll mir vertrauen. Ich will dem Baby nichts Böses. Ängste, die eine Mutter hat. Ich bin unsicher. Es geht mir jetzt wesentlich besser. Bin beruhigt weil ich es nun verstanden habe.“
Maja zieht zum Abschluss eine Karte (Lebenskarten von Barbara Völkner) und auf dieser steht: In jeder Krise liegt eine Gefahr und eine Chance. Sie erklärt:
„Diese Botschaft spricht für sich. Ohne Aufstellung große Krise. Die haben wir nun aus der Welt geschafft. Chance= Ich beweise meiner Familie, dass ich vertrauen kann und ruhiger werde. Auch Frauchen hat die Chance. Sie hat sich Hilfe geholt und nun eine gute Chance. Es passt und ist stimmig. Danke!“
-ENDE-
Schon einen Tag später meldete sich Nina bei mir:
„Hey Heike, ich kann jetzt schon über eine Veränderung berichten ... Maja ist im Alltag schon viel ruhiger und schlägt nicht mehr an. Und alleine bleiben klappt heute für 20 Minuten ohne Probleme obwohl die Eingangstür klappte als Schwiegermutter gefahren ist.
Berichte dir natürlich weiter aber vielen Dank.“
Nach einer guten Woche:
Hallo Heike
Jetzt nach 8 Tagen kann ich weiter nur Positives berichten.
Wir schaffen es nun schon 2 1/2 Stunden das Maja alleine bleiben kann egal zu welcher Tageszeit. Auch wenn es mal laut im Haus ist bleib sie ruhig. Sie horcht auf und entspannt sich dann aber wieder. Im Alltag ist sie auch wieder sehr ruhig und liegt einfach schlafend auf dem Sofa was vor der Aufstellung undenkbar war, da sie mich nur verfolgt hat.“
„Leider sind immer noch die Panikattacken mit Hecheln und Zittern wenn wir sie zu meinen Eltern geben ... was derzeit für längere Zeiten noch als Übergang sein muss um ihr nicht Zuviel zuzumuten.“
Nach weiteren 3 Wochen:
„Heute kann ich stolz berichten - wir haben kein Problem mehr !! 🎉🎉
Maja geht ganz entspannt in ihre Box und wartet bis wir wieder kommen ... gut aktuell haben wir es bis 3,5 Stunden gezogen ... aber sie hat kein Problem mehr.
Liebe Heike, vielen Dank das du uns geholfen hast 🥰