Ich möchte euch heute an einem sehr bewegenden Tiergespräch mit einem Hunde-Senior teihaben lassen. Rüde Luke ist 12,5 Jahre alt, sehr krank und hat nicht mehr viel Zeit..
Danke an seine menschliche Wegbegleiterin Sophia, für die Erlaubnis dieser Veröffentlichung.
Luke begrüßte mich ganz ruhig und abgeklärt. Er weiß, dass euch beiden nicht mehr allzu viel Zeit vergönnt ist.
Luke macht sich Gedanken weil du dir so viele Vorwürfe machst. Er hat immer deine Liebe gespürt und auch wenn du ihn "anders" als deine beiden anderen Hunde behandelst, fühlte er sich nie außen vor. So hast du es seiner Meinung nach immer selbst empfunden und dir unnötigen Druck gemacht.
Dass er eben nicht so ist wie die Anderen, ist ja ganz offensichtlich. Aber damit kann er wirklich gut umgehen. Er brauchte eben immer mehr Ruhe als Action... und du kannst dich ja inzwischen gut mit deinen beiden Mädels (Hündinnen) auspowern.
Luke wollte dir immer ein Stückweit Ausgleich sein, aber das hast du nicht mehr so richtig wahrgenommen. Ja, ungefähr seit dem Einzug von Hündin Marnie. Es wurde sehr lebhaft und wuselig im Haus und Luke musste sich vorerst damit arrangieren. Aber er hat schnell gemerkt, dass Marnie sehr zu deinem Ausgleich beiträgt und dich insgesamt zu einem zufriedenerem Menschen gemacht hat. Er weiß ja genau, dass er dein "Guter alter Junge" ist und bleibt.
Luke hat einen anderen Stellenwert als deine beiden Hündinnen.
Und nochmal kommt: "Du sollst kein schlechtes Gewissen haben. Was die Zeit zwischen uns verändert hat, ist völlig OK. Ich wollte dein Ruhepol sein und wurde so manches Mal durch die Lebhaftigkeit der anderen Hunde "übersehen". "
Aber Luke trägt das alles ziemlich gelassen und außerdem mit großer Geduld. Er zeigt mir schon fast amüsiert wie wuselig und lebhaft es manchmal bei euch zugeht, in eurer großen und fröhlichen Tierfamilie.
"Nichts ist falsch gelaufen und am Ende sind wir doch alle zufrieden mit dem was wir geben und wieder zurück erhalten können."
Luke würde sich von dir wünschen, dass du das Thema Tod nicht mit solch großen Schrecken betrachtest. Er will euch niemals so ganz verlassen und auch danach wie ein guter Geist um euch sein.
Wer sonst sollte seiner Meinung nach den Posten als Ruhepol antreten?! Er könnte sich niemanden vorstellen. Das äußert Luke ganz liebevoll, begleitet mit etwas Wehmut.
"Mein Leben war hier immer sehr schön und ich habe nichts zu beklagen. Was sollte ich auch noch wollen als alte und weise Hundeseele? In Frieden und Liebe Abschied nehmen.. und nach Möglichkeit ganz friedlich zu Hause einschlafen dürfen."
Kommen wir nun zu deinen Fragen und Anliegen:
1) Hallo Luke ich sehe das es dir die Tage so schlecht geht. Ich würde gerne wissen wo und welche Art von Schmerzen er hat? Wie er sich generell fühlt?
Du weißt genau wie Luke tickt und er hat inzwischen rapide abgebaut. Er ist innerlich ganz friedlich und weiß, dass die Uhr seines Lebens nicht mehr lange ticken wird. Er sieht das als zeitgemäß und normal an. Dir tut es mehr weh als ihm, denn er weiß ja, dass er euch trotzdem noch erhalten bleibt.
Luke fühlt sich körperlich ausgelaugt und kraftlos. Seine Schmerzen sind vielfältig, aber er möchte sich trotzdem nicht beklagen. Ich spüre Probleme bezüglich seiner Blase bzw. der Blasengegend, dort ist etwas sehr unangenehm und scheint auf die anderen Organe überzugehen.
Es fühlt sich wie ein großflächiger Druck an, der sehr heftig ausstrahlt. Charly meint, dass er auch deshalb mit den Hinterbeinen Probleme hat und zusammen sackt.
2) Ob ich ihn besser erlösen sollte?
Die letzte Entscheidung solltest du von seinem Ist- Stand abhängig machen. Er mag mir nicht erzählen ob er eingeschläfert werden möchte oder nicht.
Du sollst in dich gehen und ihn dir genau anschauen. Du hast in jungen Jahren auf ihn acht gegeben, ihn beschützt und eine Vorbildfunktion erfüllt. Genau das wünscht er sich nun auch von dir. Versetze dich bitte in seine Lage und wäge ab, ob dieses Leben für dich noch sinnvoll wäre. Wenn du noch abwarten möchtest, kannst du das gern tun. Luke nimmt es dir nicht übel. Und laut seiner Aussage bist du noch nicht bereit für den
letzten Schritt und eher hin- und hergerissen.
Es besteht ja auch die Möglichkeit mit Schmerzmitteln eine Linderung herbeizuführen und dann zu schauen was das Beste ist.
Du möchtest dich auch bitte nicht verrückt machen ob es zu früh oder zu spät ist. Luke vertraut deiner Entscheidung zu 100% und egal wie du weiter agierst, er vertraut dir absolut.
Du hast ihm versprochen bei ihm zu bleiben, falls er eingeschläfert werden muss. Das hat er verstanden und in Gedanken leckt er vertrauensvoll ganz intensiv an deiner Hand. Es ist OK... und du sollst bitte auch deinen Frieden damit machen.
Dem Menschen fällt der Übergang vom Leben zum Sterben immer noch ziemlich schwer. Besonders wenn man sich von seinem geliebten Weggefährten
trennen muss. Luke wünscht sich, dass du dir vertraust ohne ein schlechtes Gewissen zu haben.
Du wirst das Richtige tun und auch in seinem Sinne entscheiden.
3) Sag ihm bitte auch das ich ihn Liebe auch wenn ich es ihm in letzter Zeit nicht so zeigen konnte.
Deine Liebe hat Luke immer gespürt.. nur du bist der Meinung, dass er irgendwie "untergegangen" ist. Ihn haben schon deine Blicke und Gesten zu einem zufriedenen und ausgeglichenen Hund gemacht. Er brauchte nie viel "Tamtam" um sich herum. Luke hat auch gern beobachet was um ihn herum geschah. Das fällt ihm inzwischen auch nicht mehr leicht.. aber wie schon gesagt: Er ist ein sehr zufriedener Hund, der sich rückblickend überhaupt nicht beschweren möchte.
Luke nennt dich liebevoll seine sehr geschätzte Ziehmama... und möchte dir zum Schluss noch einmal mitteilen, dass er dir vertraut und alle deine noch folgenden Entscheidungen akzeptieren wird. Es keimte immer wieder der Wunsch hoch, zu Hause im Kreise seiner Familie gehen zu dürfen. Dort wo er sich sicher und geliebt fühlt. Vielleicht ist das ja möglich...
Ich wünsche euch für die folgende Zeit ganz viel Kraft und Zuversicht und hoffe, dass du durch unser Gespräch besser mit der ganzen Situation umgehen kannst.
Liebe Grüße, Heike
Sophias Feedback folgte dann auch umgehend:
Ja es fällt schwer aber ich denke damit hat er mir geholfen. Meinen Frieden mit dem Gedanken zu schließen, den ich ja schon gestern hatte. Ich denke seine Schmerzen in der Blasengegend wird ein Tumor sein den wir da letztes Jahr schon vermuteten. Den konnte man nur nicht eindeutig erkennen aber der TA hatte es schon angedeutet. Da hatte er ganz schwere Probleme und ich dachte da schon Abschied nehmen zu müssen. Da haben wir ihn aber nochmal wieder aufgepäppelt.
Ja, wir waren uns da nicht sicher. Man konnte nicht sehen was es ist nur das da was sein könnte.
Vielen lieben Dank!
Keine 24 Stunden nach unserem Gespräch erreichte mich die Nachricht, dass Luke heute ganz friedlich und voller Vertrauen in den Armen seines Frauchens einschlafen durfte. Du wirst unvergessen bleiben. Ruhe in Frieden du liebe Seele.